Noah und der Kupferhof

Skandia News, 01.08.2009

Dies ist die Geschichte von unserem Vertriebspartner Steffen Schumann aus Hamburg und seinem vierjährigen Sohn Noah. Sie erzählt, wie aus einem schweren persönlichen Schicksal beispielhaftes bürgerschaftliches Engagement erwachsen kann.

Als Noah 2005 als drittes Kind von Tamara und Steffen Schumann zur Welt kommt, stehen die Eltern wie vor einer Nebelwand: Noah ist schwerstbehindert.

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Eine Arche für Noah – Haus für behinderte Kinder geplant

Hamburger Abendblatt, 18.08.2008

Manchmal erzählt Steffen Schumann (40) seinem Sohn Noah, dass er ein Haus für ihn kaufen will. Eine Zufluchtstätte für ihn und die anderen Kinder. Ein bisschen so wie die Arche für Noah aus der Bibel. Manchmal erzählt Steffen Schumann seiner Frau Tamara (37), das alles gut werden wird. Dass er ein Haus kaufen und ein Heim für schwerstbehinderte Kinder und deren Eltern gründen will. Für Kinder wie Noah und für Eltern wie die Schumanns.

Meistens erzählt Steffen Schumann aber anderen von seinen Plänen. Betroffenen Eltern, Behörden, Sponsoren. Seit er Ende 2007 zusammen mit seinem Freund Frank Stangenberg (44) die Idee hatte, eine Einrichtung zur Kurzzeitpflege schwerstbehinderter Kinder in Hamburg zu initiieren, sprechen die beiden von fast nichts anderem mehr.

Doch es ist mehr als eine Traumvorstellung, mehr als eine fixe Idee: Vor vier Wochen haben Steffen Schumann und Frank Stangenberg einen Förderverein gegründet. Und ein passendes Haus für ihren Traum gibt es auch schon: den Kupferhof in Ohlstedt. Die ehemalige Tagungs- und Verwaltungsstätte der Stadt Hamburg steht leer und wird zum Verkauf angeboten. Noch bis 9. September läuft das Gebotsverfahren – und der Förderverein will auf jeden Fall mitbieten. “Wir brauchen in Hamburg dringend eine Einrichtung, in der schwerstbehinderte Kinder ein oder zwei Wochen kurzzeitig zur Betreuung aufgenommen werden können – und die Eltern einmal entlastet werden”, sagt Schumann.

Er weiß, wovon er spricht. Sein zweieinhalbjähriger Sohn Noah ist schwerstbehindert, muss rund um die Uhr gepflegt werden – so wie rund 2500 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre in Hamburg. “Da Noah vermutlich noch im Kindes- oder Jugendalter sterben wird, konnten wir ihn schon mal im Kinderhospiz Sternenbrücke unterbringen.” Viele Eltern müssten dort jedoch abgewiesen werden, weil deren Kinder nicht die Aufnahmebedingungen für ein Hospiz erfüllen. “Für diese Kinder und Eltern brauchen wir dringend eine Anlaufstelle”, so der engagierte Familienvater. Er hat bereits Gespräche mit der Sozialbehörde geführt und sucht derzeit Sponsoren. Damit Noah und die anderen Kinder ihre Arche bekommen – und Steffen Schumann nicht nur davon erzählen muss.